Quelle: CC BY-SA 3.0
Info
Im Handel noch nie gesehen seit 1997, seit ich mich ernsthaft mit Kakteen beschäftige !!!
Ariocarpus steht unter strengen Schutz.
Noch am häufigsten zu finden, allerdings durch Landwirtschaft gefährdet in freier Natur sind A.fissuratus mit Unterarten und A.retusus/trigonas.
Indianer nutzen sie wegen der halluzinogenen Wirkung (einige Arten enthalten Anhalonin, ein Alkaloid).
Geschichte
Henri Galeotti schickte in den Jahren um 1838 einige Ariocarpus Arten nach Europa. Ob sie lange überlebt haben mag ich bezweifeln. Zumindest beschrieb ein unbekannter belgische Botaniker der Gärtner bei Michael Scheidweiler war in diesen Jahren A.retusus. Er hat sie gezeichnet aber nicht benannt. Ein weiterer Botaniker der diese Zeichnung bekam war der berühmte französische Kakteenspezialist Charles Lemaire. Er benannte ihm 1839 Anhalonium prismaticum. Dieser name wurde damals nicht akzeptiert. Erst 1900 wurde der Name Ariocarpus allgemein akzeptiert. Alwin Berger nannte diese Kakteen 1925 Roseocactus wegen einer Areolenfurche was aber von den anderen Spezialistzen nicht angenommen wurde. Im Jahre 1941 entdeckte ein Mexikaner (Ing. M. Castaneda) in Tamaulipas A.agavoides. Er stellte sie zu Neogemesia, sie wurde aber Ariocarpus zugeordnet.
Erstbeschreibung
Scheidweiler 1838.
Beschreibung
Langsam und schwachwüchsig wachsende Zwergkakteen.
Sie erreichen eine Höhe von 2 cm und breiten sich bis 30 cm aus.
Arten
A.agavoides erstmals von Castaneda gefunden, beschrieben von Anderson 1962. Man findet sie in Mexiko, Tamaulipas, San Luis Potosi auf Kalkgestein, nur an wenigen Plätzen zu finden. In der Heimat dunkelgrün bis braun und dort zu einen Großteil unter der Erde. Warzen bis 4/1 cm. Bis 8 cm dm. Rosa Blüten bis über 4 cm dm. Früchte rosa, kugelig bis 2 cm dm. Durch eifrige Sammler am Standort stark dezimiert. Im Handel habe ich sie seit 1997 noch nirgendwo gesehen.
A.bravoanus wird auch als Unterart von A.kotschoubeyanus geführt. Beschrieben von Anderson 1992. Man findet sie in Mexiko, San Luis Potosi in Kalkhügeln. Nur an wenigen Standorten bekannt. Nur wenig über Boden ragend. Bis 9 cm dm. Graugrüne Epidermis. Dreieckige Warzen. Wollige Areolen. Rosa Blüten bis 5 cm dm.
A.elongatus ist eine umstrittene Art und könnte zu A.trigonus gestellt werden.
A.fissuratus (Roseocactus) kommt aus USA bis Mexiko. Dort weit verbreitet. Beschrieben von Engelmann 1858, Schuhmann und Berger. Nur wenig über Substrat ragend. Graugrüne Epidermis im Alter ins gelb reichend. Bis 15 cm ausbreitend. Man findet sie im Handel wenn überhaupt, gepfropft. Ich hab sie noch nicht gesehen. Rosa Blüten mit dunklen Mittelstreifen, bis 4 cm dm. Sie öffnen sich bei Sonne zu Mittag. Name bedeutet Mehlbeere und Wolle (gr).
var lloydii kommt aus Mexiko. Beschrieben von Rose und Berger 1911. Benannt nach den Kakteenfreund Prof. F.R. Lloyd (von ihm gesammelt 1908). Gedrücktkugelig bis 12 cm dm. Rosa Blüten.
var lloydii fa intermedius
A.furfuraceus wächst kugelig, bis 10 cm dm.
A.kotschoubeynus (Roseocactus) aus meiner Sicht der schönste, aber auch die anderen haben ihre Faszination. Im Zimmer nicht kultivierbar. Ein russischer Herrscher war es nachdem diese tolle Pflanze benannt wird. Der Entdecker W.v. Karwinsky schickte die ersten drei Exemplare zum Fürsten Kotschoubey. Dieser verkaufte einen davon um 200 Dollar. Das entspricht mehr als das Gewicht der Pflanze in Gold. Erstmals gesehen von Lemaire, beschrieben von K.Schumann 1898. In der Heimat wachsen sie unentdeckt im Geröll, auch in Überschwemmungsgebiete. Die Pflanzen haben einen so dicken Wachspanzer in der Heimat, man könnte sie anzünden, sie würden keinen Schaden erleiden. Um in den Trockengebieten gut zu überleben haben sie eine dicke Rübe auf denen dann die dekorativen Warzen flach entlang des Bodens wachsen. So halten sie lange Trockenphasen durch. Sie erheben sich nur etwas vom Boden. Bis 7 cm dm. Dreieckige, abgeflachte Warzen. Rosa Blüten erscheinen im Spätsommer/Frühherbst. Keine Zimmerpflanzen. Gehört ins Gewächshaus. Angeblich wird ihr Saft medizinisch genutzt in der Heimat.
var albiflorus
var elephantidens
var macdowellii
A.retusus ist die robusteste Art. von Scheidweiler 1838 beschrieben. Kommt aus Mexiko, Coahuila, San Luis Potosi und Nuevo Leon. Blüten erscheinen im Hochsommer. Ab September bis Dezember vorsichtig von unten gießen. Herbstwachser. Kugelig wachsend, abgeflachte Warzen. Graugrün bis blaugrüne Epidermis. Bis 25/30 cm. Blüten sind cremegelb bis weiß. Manchmal auch rosa. oder mit rötlichen Mittelstreifen.
A.retusus ssp trigonus war früher eine eigenständige Art. In der Heimat stark dezimiert. Beschrieben von Anderson & Maurice 1998. Ältere Exemplare bilden herrliche Gruppen aus. Zu finden in der Dornbuschvegetation von Mexiko, Nuevo Leon, Monterrey bis Tamaulipas. Gelbgrüne Körper.
A.scapharostrus beschrieben von Bödeker 1930. Sehr dekorativ, sehr selten sehr lokal in der Heimat wachsend (Mexiko, Nuevo Leon in schiefrigen Kalkgestein). Bis 9 cm dm. Die Herbstblüten in violett sind ebenfalls dekorativ. Weil sehr fäulnisanfällig, am besten pfropfen. Im Handel äußerst selten, noch weniger als die anderen zu finden.
Blüten
erscheinen in sehr sonnigen Lagen nur an älteren Exemplaren.
Falls man Ariocarpus irgendwo blühend findet sofort kaufen.
Wenn sie dann ihre knallig rosa bis gelben Blüten (auch weiß und violett) zeigen im Juli bis September, werden sie oft von Ziegen entdeckt und gefressen.
In jungen Jahren blüht A.agavoides und A.kotschoubeyanus.
Gelbe Herbstblüten entwickelt A.trigonus.
Heimat
USA SW Texas (A.fissuratus) bis Nordmexiko bis Queretaro.
Standort
sehr sonnig und warm hoch oben im Gewächshaus sonst wachsen sie nicht weiter.
Im Winter kühl und frostfrei halten. Keine Zimmerpflanzen.
Bei trockenen Stand werden bis zu -10 °C vertragen.
Pflege
die Hauptvegetation ist der Herbst (August bis Oktober).
Falsches Wasser zur falschen Zeit bedeutet mit Sicherheit Fäulnis.
Sehr trocken halten insgesamt.
Nur vom Spätsommer bis Mitte des Herbstes etwas mehr befeuchten.
Manche Arten im Sommer ganz trocken halten.
Substrat
kalkreiche, grobe, durchlässige Erde, geht aber auch ohne Kalk.
Auf jeden Fall lehmig-sandig. Keinen Torf verwenden.
Unbedingt sandiges Substrat braucht A.kotschoubeyanus.
Vermehrung
Samen. Nach 10 Jahren immer noch klein.
Werden manchmal gepfropft als Sämling, dann wachsen sie schneller.
Relativ gut aus Samen zu ziehen ist A.kotschoubeyanus.
Schadbilder
eher durch Pflegefehler als durch Schädlinge ein Problem.
Läuse und Rote Spinne können vorkommen.
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